Biogene Kraftstoff-Beimischung als Beitrag zur Erreichung der Klimaziele 2030

Die gegenständliche Studie wurde im Auftrag des ÖAMTC von BEST – Bioenergy and Sustainable Technologies GmbH und dem Wirtschaftsforschungsinstitut Economica GmbH durchgeführt. Die Studie erhebt die potentielle Reduktion der THG-Emissionen des Verkehrssektors durch die Einführung von Treibstoffqualitäten mit höherem biogenem Anteil bis 2030, unter den Annahmen einer Erhöhung der E-Mobilität und Verringerung des Kraftstoffexports („Tanktourismus“). Ziel der Studie ist, zu erheben ob ein Reduktionsziel von -48% THG-Emissionen im Vergleich zu 2005 im Verkehrssektor mit diesen Maßnahmen bis 2030 in Österreich erreicht werden kann, und welche Auswirkungen sie auf Rohstoff- und Biotreibstoffnachfrage und die Preise an der Zapfsäule haben. Dieses Ziel kann bei erhöhter E-Mobilität und einer stufenweisen Erhöhung des biogenen Anteils im Diesel auf insgesamt 13,5% (FAME und HVO) und 13,5% im Benzin (Ethanol und Bio-Naphtha oder Ähnliches) erreicht werden. Bleibt der Kraftstoffexport allerdings weiterhin bestehen, müssen zusätzliche Maßnahmen getroffen werden.

Aufgrund der von der EU vorgegebenen Rahmenbedingungen müssen die für eine erhöhte Beimischung notwendigen Mengen an Biotreibstoffen vorrangig aus Reststoffen wie Altspeiseöl, Holzrestoffen oder Braunlauge produziert werden und stehen somit nicht in Konkurrenz mit der Produktion von Lebens- oder Futtermitteln.

Eine Erhöhung des biogenen Anteils in fossilen Treibstoffen wird zu Kostensteigerungen führen. Für das Jahr 2030 ergeben sich bei Diesel um 9 Cent höhere Tankstellenpreise und bei Benzin sind um 4 Cent höhere Preise zu erwarten. Die Preissteigerungen wirken sich jedoch kumuliert (2023–2030) mit rund 1 Milliarde Euro bzw. 1,2% über einen Zeitraum von acht Jahren minimal aus.

Um das große Potential von alternativen Kraftstoffen zur Erreichung der Klimaziele im Verkehr auszuschöpfen, braucht es neben dem politischen Willen klare und langfristige Vorgaben hinsichtlich der Beimengungsziele. Damit würde man auch der Kritik des Europäischen Rechnungshofs begegnen, dass der Biokraftstoffpolitik der EU eine langfristige Perspektive fehlt.

Link zur Studie: https://www.oeamtc.at/thema/tanken/bio-anteil-im-sprit-als-schluessel-zur-erreichung-der-klimaziele-2030-65337994

2024-03-13

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